Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, gesellschaftlicher Spannungen und einer insgesamt pessimistischen Grundhaltung steigt die Reisefrequenz weiter an. Zu diesem Ergebnis kommt die 41. Deutsche Tourismusanalyse der gemeinnützigen BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Für die repräsentative Untersuchung wurden über 3.000 Bundesbürger ab 18 Jahren zu ihrem Reiseverhalten und ihren Reiseabsichten befragt.
Ergebnisse zum Reisejahr 2024:
- Im Jahr 2024 unternahmen 63 Prozent eine mindestens fünftägige Reise, womit dieser Wert nahezu den historischen Höchststand von 65 Prozent im Jahr 2006 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 entspricht dieses einer Zunahme von zwei Prozentpunkten.
- Die durchschnittliche Urlaubsdauer lag im Jahr 2024 bei knapp 13 Tagen und übertraf damit leicht den Wert des Vorjahres. Abgesehen von den pandemiebedingten Einschränkungen im ersten Coronajahr blieb die Reisedauer über die Jahre weitgehend stabil.
- Die durchschnittlichen Urlaubskosten beliefen sich im Jahr 2024 auf 1.544 Euro pro Person und blieben damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres, liegen jedoch fast 50 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt.
- Auch im Jahr 2024 blieb Deutschland die beliebteste Destination der Bundesbürger mit einem Anteil von 36 Prozent aller Urlaubsreisen. Besonders beliebt war erneut Bayern, das sich als Spitzenreiter unter den Bundesländern behauptete.
- Spanien blieb zwar das beliebteste ausländische Urlaubsziel der Deutschen, aber spürbar unter dem Niveau von 2014. Italien verzeichnet dahinter hingegen kaum Veränderungen und hält seine stabile Position. Ein besonders dynamisches Bild zeigt sich bei der Türkei, deren touristische Nachfrage einer Achterbahnfahrt gleicht – zuletzt jedoch mit einem deutlichen Aufwärtstrend. Skandinavien konnte das hohe Niveau des Vorjahres nahezu halten und Griechenland verzeichnete dank signifikant gesunkener Tageskosten einen klaren Zuwachs, ebenso wie Österreich.
Reiseabsichten
Trotz globaler Krisen und Unsicherheiten bleibt die Reiselust der Bundesbürger ungebrochen und behält auch 2025 seinen festen Stellenwert im Alltag. Bereits jetzt planen zwei Drittel der Bevölkerung sicher, in diesem Jahr mindestens eine Reise zu unternehmen. Dieses entspricht einem Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zu vor 20 Jahren. Während die Zahl der Unentschlossenen im Jahresvergleich konstant bleibt, zeigt sich langfristig ein deutlicher Rückgang, was auf eine zunehmende Entschlossenheit und Priorisierung von Reisen hindeutet.