Als serviceorientierte Branche brauchen wir motivierte Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland – und die dafür notwendigen politischen Rahmenbedingungen.

Der Arbeitskräftemangel ist für die Dienstleistungsbranche Tourismus ein wichtiges Thema. Demografischer Wandel und das Thema Generationswechsel wurden u.a. dadurch verstärkt, dass viele Unternehmen während der Coronakrise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren haben. Viele sind in andere Branchen gewechselt, als die Tourismusbetriebe schließen mussten. Als dann 2022 wieder alles lief, gab es personelle Lücken, die Stück für Stück wieder gefüllt wurden und weiter gefüllt werden. Auch wenn sich die Engpässe zuletzt deutlich entspannt haben - im Gastgewerbe sind aktuell beispielsweise wieder genausoviele Menschen beschäftigt wie vor der Coronapandemie - bleibt das Thema auf der Agenda der Tourismuswirtschaft und des BTW.

Die Gründe für Personalmangel sind vielfältig. Auch der zunehmende Wunsch nach mehr Work-Life-Balance u.a. durch kürzere und flexiblere Arbeitszeiten gehört dazu. Die Branche ist deshalb gefordert, sich als Arbeitgeber noch attraktiver aufstellen. Gleichzeitig gilt es, mit der Politik gemeinsam Lösungen erarbeiten, um dem Personalmangel dauerhaft zu begegnen. Unter anderem die jüngst erfolgte Reform der Fach- und Arbeitskräfteeinwanderung ist dabei ein wichtiger Baustein und ein Schritt in die richtige. Allerdings läuft nach wie vor einiges zu kompliziert, zu bürokratisch, zu langsam, zu restriktiv. Unter anderem brauchen wir dringend einen Visaturbo.

Klar ist: Wir stehen im harten internationalen Wettbewerb um Fachkräfte. In diesem können wir uns nur durchsetzen, wenn die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland stimmen. Dabei geht es um Wohnen und Kitaplätze, um die für viele befremdliche Bürokratie hier vor Ort aber auch um die generelle Willkommenskultur. Wenn wir wollen, dass Menschen hier gerne arbeiten, muss Deutschland auch in diesen Punkten einladender werden. 

Ein weiteres Thema, das unsere Branche beschäftigt sind die zuletzt massiv angestiegenen Personalkosten. Neben höheren Löhnen tragen hierzu insbesondere auch die gestiegenen und weiter steigenden Sozialversicherungsbeiträge bei. Auch hierzu müssen politische Lösungen gefunden werden, wie man die Sozialversicherungsbeiträge wieder auf einem verträglichen Level verstetigt.

Simon Bull
Referent Public Policy & Politische Kommunikation
Guido Zöllick, Präsident DEHOGA Bundesverband und BTW-Vizepräsident

Aktuelles zum Thema

Pressemeldung

Die Koalitionsspitzen haben heute in Berlin ihre Pläne für den Bundeshaushalt 2025 sowie eine Wachstumsinitiative vorgestellt. Dazu erklärt der…

Branchenstudien & Umfragen

Der Messeverband AUMA hat eine Umfrage bei den Auslandsvertretern der Messegesellschaften zur Situation bei der Erteilung von Visa zur Teilnahme an…

Pressemeldung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen ist auch für die Tourismuswirtschaft ein zentraler Baustein bei der Bekämpfung des akuten…

Visa
Visa