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Die deutsche Tourismusbranche hat 2017 zum achten Mal in Folge einen Zuwachs der Zahl ausländischer Urlaubsgäste verzeichnet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 84 Millionen Übernachtungen ausländischer Besucher gezählt, was im Vergleich zu 2016 einer Steigerung um vier Prozent entspricht. Diese Zahlen präsentierte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Petra Hedorfer im Tourismusausschuss im Deutschen Bundestag. 

Der Zuwachs im Deutschland-Tourismus sei vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden europäischen Konkurrenz zu sehen, sagte Hedorfer. Italien, Frankreich oder Großbritannien hätten als "klassische Urlaubsländer" eine wesentlich längere Tradition, während Deutschland bis in die jüngere Vergangenheit vor allem als Destination für Messe- und Geschäftsreisen gegolten habe. Dies habe sich freilich mittlerweile deutlich geändert. Derzeit wachse weltweit das Interesse an Deutschland als Ferienziel, und das Potential sei nach wie vor nicht restlos ausgeschöpft. Bisher kommen 75 Prozent der Besucher aus europäischen Nachbarländern, doch habe die DZT die Märkte in Übersee ebenfalls fest im Blick, sagte Hedorfer. Sie nannte Indien, China, Südostasien und Südamerika als Herkunftsregionen mit künftig erheblichem Wachstumspotential. Eine Herausforderung sei der rasante digitale Strukturwandel auf den Reisemärkten. Buchungsportale und Internetplattformen hätten herkömmliche Formen der Reisevermittlung weitgehend verdrängt. Insgesamt hätten zuletzt 88 Prozent der ausländischen Deutschlandtouristen ihren Aufenthalt online gebucht, unter den Besuchern aus europäischen Nachbarländern seien es 84 Prozent. Einer aktuellen Studie zufolge könnten bereits in zwei Jahren 50 Prozent aller Buchungen mit Hilfe von Sprachassistenten abgewickelt werden.

Die Einnahmen der DZT beliefen sich 2017 auf 41,2 Millionen Euro. Davon stammten 30,5 Millionen aus Zuwendungen des Wirtschaftsministeriums, weitere 10,7 Millionen aus anderen Quellen, darunter eigene Geschäftsaktivitäten und Beiträge der Mitglieder.