BTW-Studie Entwicklungsfaktor Tourismus
Tourismus ist ein echter Wirtschaftsfaktor. Allein in Deutschland steht die Branche für 2,9 Millionen Arbeitsplätze. Tourismus trägt hierzulande mehr zum Bruttoinlandsprodukt bei als Automobilindustrie oder Maschinenbau – das ist mittlerweile bekannt. Aber Tourismus ist auch ein Entwicklungsfaktor, denn die vielen Millionen Auslandsreisen der Deutschen tragen auch zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in zahlreichen Ländern dieser Erde bei. Das belegt die neue, vom BTW beauftragte und vom Bundesentwicklungsministerium maßgeblich finanzierte Studie "Entwicklungsfaktor Tourismus".
Die Ergebnisse sind beeindruckend:
- Mehr als 11 Millionen Touristen aus Deutschland reisen jährlich in Entwicklungs- und Schwellenländer.
- 2012 gaben sie dabei 13,5 Milliarden Euro aus.
- Fast 7 Milliarden Euro davon tragen direkt zum Bruttoinlandsprodukt in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei
- Fast 740.000 Jobs in den Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es allein dank der Reisen und Ausgaben der Touristen aus Deutschland. Rechnet man dies um, heißt das: 15 deutsche Touristen sorgen im Zielland für einen Arbeitsplatz.
Tourismus steht zudem nicht für sich allein. Vom Tourismus profitieren auch viele weitere Branchen: Kleine Handwerksbetriebe, Baufirmen oder der Einzelhandel gehören dazu. Auch diese Effekte lassen sich berechnen. Gleiches gilt für die Effekte, die sich ergeben, wenn im Tourismus beschäftigte Menschen ihr verdientes Geld wieder ausgeben. Wenn man diese so genannten indirekten und induzierten Effekte mitberücksichtigt, sorgen deutsche Touristen sogar für 1,8 Millionen Arbeitsplätze. Der durch Tourismus ausgelöste Gesamtbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt der Zielländer liegt inklusive der indirekten und induzierten Effekte bei mehr als 19 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist auch Entwicklungshilfe, denn dieses Geld bleibt vor Ort und fließt in regionale Wirtschaftskreisläufe!
Die Studie hat sich auch mit gesellschaftlichen Aspekten beschäftigt. Es ist grundsätzlich schwierig, konkrete Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen nachzuweisen. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass steigende Touristenzahlen einhergehen mit höherer Alphabetisierung, einem verbesserten Zugang zu Wasser und Elektrizität oder auch einer verstärkten politischen Teilhabe und einem höheren Bildungsindex.
Die Studie hat sich nur mit dem Tourismus aus Deutschland beschäftigt. Schon diese Ergebnisse sind beachtlich und sie lassen erahnen, welche Effekte der weltweite Tourismus hat. Mehr als 1,1 Milliarden Menschen reisen schon heute jedes Jahr über die Grenzen hinweg. 2030 sollen es laut UNWTO mehr als 1,8 Milliarden sein. Der Marktanteil der Entwicklungsländer am weltweiten Reiseverkehr hat in den vergangenen 25 Jahren um das Vierfache zugenommen und wird auch künftig weiter zulegen. Iin Verbindung mit dieser Studie zeigt dies das Potenzial auf, das im Tourismus steckt. Mehr Tourismus bedeutet mehr Wertschöpfung und mehr Arbeit!
Hier finden Sie die Kurzfassung der Studie...
Hier gelangen Sie zu den Ergebnissen in der Langfassung...
Key Facts in English...
Hier finden Sie häufig gestelle Fragen und Antworten zur Studie...
Sollten Sie Fragen zur Studie haben wenden Sie sich an roesner@btw.de.