Auf dem Podium „Weltklima und Reisen – Ausflug ins Machbare“ erklärten alle drei Wirtschaftsvertreter inwiefern in ihren Bereichen der Tourismuswirtschaft bereits CO2 eingespart wird und in welche Richtung weiter geforscht wird. Felix Eichhorn, President der AIDA Cruises erklärte, dass die Kreuzfahrt intensiv daran arbeite, die CO2-Emissionen Ihrer Kreuzfahrtschiffe weiter zu reduzieren und auch schon einige Erfolge verzeichnen kann. „Die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die mit LNG angetrieben werden, steigt. Motoren, die heute in neue Kreuzfahrtschiffe eingebaut werden, sind so ausgelegt, dass sie auch mit synthetischen Kraftstoffen, die erst in 20 bis 30 Jahren auf den Markt kommen, funktionieren. Darüber hinaus rüsten viele Schiffe um, sodass sie Landstrom nutzen können“, so Eichhorn.
Auf die Frage auf welche CO2-Einsparmaßnahmen Airbus setzt, damit CO2-Neutralität bis 2050 erreicht werden kann, antwortet Daniela Lohwasser, Head of Research & Technology bei Airbus Operations, dass sie nicht glaubt, dass es dafür nur die eine Lösung geben wird. Airbus forsche verstärkt im Bereich Power-to-Liquid, verlasse sich aber nicht nur darauf, sondern forsche auch im Bereich des elektrischen Fliegens und des Hybrid-Motors.
Klimafreundlichere Urlaube sind unter Umständen teurer als Urlaube, bei denen nicht auf den CO2-Fußabdruck geschaut wird. Aber Sören Hartmann, CEO der DER Touristik Group, zeigte sich auf dem Podium davon überzeugt, dass der Kunde bereit wäre, für den Klimaschutz zu zahlen – es müsste nur Transparenz geschaffen werden. DER Touristik biete für die Hotelbetriebe in den Destinationen Programme an, die beispielsweise dabei helfen Energie- und Abfall einzusparen. Diese Programme müsse man ausweiten, um so den Druck auf andere Hotels zu erhöhen, so Hartmann.
Inwieweit das Flugzeug aus der Kurz- und Mittelstrecke ganz verschwinden soll, war sich das Podium nicht einig. Professor Schellenhuber forderte, dass es gar keine Flüge mehr auf der Kurz- und Mittelstrecke geben sollte. Lohwasser entgegnete, dass Bahnfahren - ob kurz oder lang - sinnvoll sei, jedoch nicht überall möglich wäre. Gerade hier könne das elektrische Fliegen oder der Hybrid-Motor jedoch ansetzen.
Zudem forderte Professor Schnellnhuber einen CO2-Preis von 50 € pro Tonne, der dann schrittweise angehoben werden sollte. Schweden sei schon seit Jahren bei 100 € pro Tonne und seiner Wirtschaft hätte es auch nicht geschadet. Aber dies reiche nicht. Er forderte auf, fantasievoll zu sein, denn Disruption erfordere Fantasie.