“Deutscher Klimafonds Tourismus”
Berlin, 26. April 2023 – Im April ist der Startschuss für das neue Projekt „Deutscher Klimafonds Tourismus“ (DKT) gefallen. Das vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) initiierte Projekt will ein branchenspezifisches und rechtskonformes Finanzierungsmodell für Klimaschutzaktivitäten in der deutschen Tourismuswirtschaft einrichten. Dazu soll ein branchenweites Treibhausgas-Emissionsinventar entwickelt werden, das über das Projekt hinaus verstetigt wird und die Wirksamkeit der entwickelten Reduktionsmethoden kontrolliert. Langfristiges Ziel des DKT ist es, durch die Ausweitung von nachhaltigen Klimaschutzmaßnahmen entlang der touristischen Wertschöpfungskette Treibhausgas-Reduktionen zu erzielen, die aus der Branche finanziert werden. Zudem wird mit dem Projekt das Verständnis für mehr Klimaschutz im Tourismus gefördert.
Der DKT wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und steht im Einklang mit den nationalen Klimaschutzzielen in Deutschland. „Wir freuen uns sehr, dass die Bundespolitik mit Blick auf die Klimaschutzziele auf Innovation und Engagement in unserer Branche setzt“, kommentiert BTW-Präsident Sören Hartmann den Start des DKT. „Die Förderung des Bundes zeigt uns, dass die Politik Vertrauen in dieses wegweisende Projekt setzt. Wir laden alle Unternehmen der Branche ein, sich ebenfalls finanziell und ideell daran zu beteiligen.“
Zentrales Element des Projektes ist es, in Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ein branchenweites Treibhausgasinventar für die Tourismuswirtschaft zu entwickeln. „Dieses Inventar bildet das Kernstück des Projektes, um den Beitrag des Tourismus zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele zu dokumentieren und kontinuierlich zu messen,“ so beschreibt es Frau Prof. Dr. Helga Weisz vom PIK.
Aufbauend darauf werden in Dekarbonisierungsworkshops langfristige realisierbare Reduktionsziele für die Tourismusbranche formuliert, die in Übereinstimmung mit den nationalen Minderungszielen stehen. Der Klimafonds unterstützt dabei die Entwicklung, Erprobung und Umsetzung von modellhaften Lösungen zur Emissionsreduktion von touristischen Leistungsträgern wie Unternehmen und Destinationen in Deutschland.
Dr. Nadine Scharfenort, neue Projektleiterin des DKT und ihr Team, bestehend aus Emilie Bitz (Referentin für Klimaschutz im Tourismus), Leonie Botsch (Referentin für Klimakommunikation im Tourismus) sowie Anke Gabriel Güler (Projektassistentin), sind fest davon überzeugt, dass das Projekt unter Mitwirkung zahlreicher touristischer Akteur: innen einen essenziellen Wandel für mehr Klimaschutz in der Branche bewirken kann. „Die Klimakrise betrifft uns alle, und damit auch die Zukunftsfähigkeit des Tourismus, der auf eine intakte Umwelt angewiesen ist. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sowie die Reduktion von Treibhausgasen ist daher auch in der Tourismusbranche unerlässlich. Es gilt im Dialog mit touristischen Leistungsträgern und Destinationen wirksame Angebote und Konzepte für nachhaltigen Tourismus auszubauen, um damit echte THG-Reduktionen und Aufklärungsarbeit für mehr Klimaschutz im Deutschlandtourismus zu leisten.“ sagt die Geographin Dr. Nadine Scharfenort. „Der DKT ist dafür ein geeignetes Vehikel. Die Tourismuswirtschaft kann damit in wirtschaftlicher Eigenverantwortung auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität agieren und die Transformation vorantreiben.“
Hintergrund:
Die Tourismuswirtschaft erkennt die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur globalen Klimakrise an und teilt die Zielsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens, die Treibhausgasemissionen weltweit ab 2020 zu senken und bis 2050 bzw. 2070 auf Netto-Null zu reduzieren, um die globale Erderwärmung auf 1,5 bzw. 2°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Bisher gibt es keine branchenspezifische Erfassung von THG-Emissionen in der deutschen Tourismuswirtschaft. Es gibt erste Ansätze zur Berechnung und Verringerung von Emissionen in Teilbereichen, aber nicht für die gesamte Branche als anerkannter Standard. Daher ist es wichtig, eine akzeptierte und transparente Methodik zur Berechnung von THG-Emissionen und zur Überwachung von Reduktionsmaßnahmen zu entwickeln und Lösungen zur Reduktion von Treibhausgasen mit der Branche gemeinsam zu implementieren.
Pressekontakt:
Leonie Botsch, Referentin für Klimakommunikation im Tourismus
botsch@klimafonds-tourismus.de
Mobil: +49 (0) 151 44 93 01 84
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