BTW-Appell vor informeller EU Ministertagung Tourismus: Keine neuen Steine auf den nachhaltigen und digitalen Transformationsweg legen
Berlin, 19. Februar 2024 – In Belgien findet morgen die informelle Ministertagung Tourismus statt. Darin soll es unter anderem um „Die doppelte Wende des Sektors - digital und nachhaltig“ und konkret um eine Zwischenbewertung des sogenannten „EU Transition Pathway for Tourism“ bzw. Übergangsparcours für den Tourismus gehen.
„Die digitale und nachhaltige Transformation ist eine der großen Zukunftsfragen der Tourismuswirtschaft. Sie ist aber auch mit hohen Kosten und großem Aufwand verbunden. Die Ansprüche und Anforderungen an die Betriebe in der touristischen Wertschöpfungskette insbesondere auf dem Weg hin zur Klimaneutralität sind immens. Es ist ein echter Kraftakt, den es zu meistern gilt. Als Dachverband appellieren wir an die Tourismusminister, sich dafür einzusetzen, dass parallel zu dieser langfristigen großen Aufgabe keine weiteren Belastungen für die Tourismusbranche in Europa geschaffen werden,“ so der Generalsekretär Sven Liebert im Vorfeld des Treffens. „Direkte finanzielle Belastungen und eine Schwächung der Kaufkraft unserer Gäste müssen genauso vermieden werden, wie zusätzliche Bürokratie. Auch dürfen bereits definierte Zwischenziele aus unserer Sicht inhaltlich und zeitlich nicht weiter verschärft werden, auch um die generelle Akzeptanz für die notwendigen Transformationsprozesse nicht zu gefährden. Wir brauchen mehr Förderung bei Investitionen in Infrastruktur, E-Fuels und Forschung und keinen Rückschritt wie beim derzeitigen Bundeshaushalt 2024 in Deutschland. Wenn es uns gemeinsam mit der Politik gelingt, diese Transformation voranzutreiben wäre dies auch ein enormer Wettbewerbsvorteil für den starken Wirtschaftsfaktor Tourismus in Europa.
Generell begrüßen wir sehr, dass die für Tourismus zuständigen Minister und Ansprechpartner die Zukunftsfähigkeit des Tourismus in Europa diskutieren. Deutschland ist gleichermaßen ein wichtiger Quellmarkt für viele Reiseziele im europäischen Ausland wie auch selbst eine der wichtigsten Urlaubs- und Geschäftsreisedestinationen in Europa. Wir haben ein großes Interesse daran, dass die politischen Rahmenbedingungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in europäischer Abstimmung angemessen gestaltet werden. Nur so kann ein internationales Geflecht wie Tourismus reibungslos und zu einem für Kunden und Betriebe guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden und funktionieren. Mit guten und unterstützenden Wettbewerbsbedingungen lässt sich die Transformation als Chance nutzen. All das gilt es im Zuge des Transition Pathway-Prozesses zu sichern.“
Pressekontakt:
Nicole von Stockert, Pressesprecherin
Fon: 030/72 62 52-60, vstockert@btw.de
Über den BTW: Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vertritt als Dachverband der deutschen Tourismuswirtschaft die gemeinsamen und übergreifenden Interessen dieser vielfältigen und starken Branche. Die Tourismuswirtschaft steht für rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und beschäftigt 2,8 Millionen Menschen. Hinzu kommen 1,3 Millionen Personen, die Vorleistungen für die Erzeugung dieser Waren und Dienstleistungen herstellen. Damit sind rund 9 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland direkt oder indirekt für den Tourismus tätig.