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Fragwürdige Studienergebnisse belasten deutsche Luftverkehrsbranche

Berlin, 3. März 2010 - Als tourismusfeindliches Spiel mit der Angst kritisiert der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) die bisherige Vermarktung und Nutzung neuer Studienergebnisse zum Thema Fluglärm. „Die Bürger werden hier mit einer Studie konfrontiert und verunsichert, deren Ergebnisse äußerst strittig sind und wissenschaftlich auf wackligen Füßen stehen", erklärte BTW-Präsident Klaus Laepple anlässlich der heutigen Präsentation der Studie im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages.

In den vergangenen Tagen war bereits vor deren Veröffentlichung über das Ergebnis einer Studie berichtet worden, nach dem nächtlicher Lärm angeblich das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöht. Umweltbundesamt und Vertreter der Grünen nutzten die Argumente zwischenzeitlich zur Untermauerung ihrer Forderungen u.a. nach verstärktem Schallschutz und einer Reduzierung der Nachtflüge an deutschen Flughäfen.

„Hier werden grundlegende Ängste der Menschen für politische Zwecke instrumentalisiert. Die gezielte und vermutlich grundlose Verunsicherung der Bürger darf nicht zu neuen Diskussionen über noch striktere Lärmschutzmaßnahmen oder zusätzliche Nachtflugverbote an deutschen Flughäfen führen. Denn die Airlines und Flughäfen kommen ihrer Verantwortung für die Anwohner bereits in beträchtlichem Maße nach", so Laepple weiter. Die großen deutschen Flughäfen brauchten Nachtflüge, um international wettbewerbsfähig zu bleiben, wie auch das Flughafenkonzept der Bundesregierung betone. Und weitere finanzielle Belastungen durch noch stärkere Lärmschutzerfordernisse seien aus Sicht der Tourismuswirtschaft völlig unverhältnismäßig.

Die Verkehrsflugzeuge sind den vergangenen 30 Jahren um durchschnittlich 70 Prozent leiser geworden. Zudem stehen den Flughafenanwohnern bereits heute wirkungsvolle Schallschutzmaßnahmen zu. So hat die deutsche Luftverkehrswirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten über 470 Millionen Euro in passive Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster oder Lüfter investiert.

Die neue Studie, die Prof. Eberhard Greiser im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt hatte, konnte bisher noch nicht wissenschaftlich diskutiert werden. Eine frühere Studie von Prof. Greiser zur Korrelation zwischen Fluglärmbelastung und der Verordnungshäufigkeit von Arzneimitteln war in der wissenschaftlichen Beurteilung äußerst umstritten und konnte auch in Gerichtsverfahren nicht überzeugen.

 

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