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Studie „Entwicklungsfaktor Tourismus“ vorgestellt – 7 Milliarden Euro Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt der Zielländer – 15 deutsche Touristen sorgen für einen Arbeitsplatz 

Berlin, 12. Oktober 2015 – Mehr als 11 Millionen Touristen aus Deutschland reisen jährlich in Entwicklungs- und Schwellenländer. 2012 gaben sie dabei 13,5 Milliarden Euro aus. Diese Reisen und Ausgaben sichern direkt fast 740.000 Arbeitsplätze in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Gleichzeitig leisten sie einem Beitrag von fast 7 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt der Länder. Diese zentralen Ergebnisse der neuen Studie „Entwicklungsfaktor Tourismus“ hat der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) am heutigen Montag im Rahmen des 19. Tourismusgipfels in Berlin vorgestellt.  

„Die vielen Millionen Auslandsreisen der Deutschen tragen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in vielen Ländern dieser Erde bei“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. „Das bestätigt auch die neue Studie. Die Dimension des BIP-Beitrags von 7 Milliarden Euro wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass der Etat des Bundesentwicklungsministeriums für 2016 bei 7,4 Milliarden Euro liegt.“ 

Tourismus steht zudem nicht für sich allein. Vom Tourismus profitieren auch viele weitere Branchen: Kleine Handwerksbetriebe, Baufirmen oder der Einzelhandel gehören dazu. Auch diese Effekte lassen sich berechnen. Gleiches gilt für die Effekte, die sich ergeben, wenn im Tourismus beschäftigte Menschen ihr verdientes Geld wieder ausgeben. Wenn man diese so genannten indirekten und induzierten Effekte mitberücksichtigt, sorgen deutsche Touristen sogar für 1,8 Millionen Arbeitsplätze. Der durch Tourismus ausgelöste Gesamtbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt der Zielländer liegt inklusive der indirekten und induzierten Effekte bei mehr als 19 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist auch Entwicklungshilfe, denn dieses Geld bleibt vor Ort und fließt in regionale Wirtschaftskreisläufe! 

Die neue Studie zur Relevanz des Tourismus aus Deutschland in Entwicklungs- und Schwellenländern lässt auch erahnen, welche Effekte der weltweite Tourismus hat. Mehr als 1,1 Milliarden Menschen reisen schon heute jedes Jahr über die Grenzen hinweg. 2030 sollen es laut UNWTO schon mehr als 1,8 Milliarden sein. Frenzel: „Diese Prognosen zeigen in Verbindung mit unserer Studie das Potenzial auf, das im Tourismus steckt. Mehr Tourismus bedeutet auch mehr Wertschöpfung und mehr Arbeit!“ Auch die Global Travel Association Coalition (GTAC) der G20 Tourismus-Minister hatte Anfang Oktober prognostiziert, dass in den kommenden 10 Jahren weltweit 25 Millionen neue Jobs in der Tourismus-Branche entstehen könnten. 

Der BTW-Präsident verband die Präsentation der Ergebnisse auch mit einem Appell an die Politik: „Die Wachstumsbranche Tourismus bietet ungenutzte Potenziale auch für die Entwicklungszusammenarbeit. Diese gilt es gemeinsam zu identifizieren und zu nutzen.“ Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise erklärte Frenzel: „Wir reden bei den Flüchtlingsströmen nicht nur über politisch Verfolgte, sondern auch über zahlreiche Wirtschaftsflüchtlinge. Bei diesen muss es darum gehen, die Rahmenbedingungen in den Heimatländern zu verbessern. Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Wachstumsbranche in vielen Regionen dieser Welt kann dazu beitragen, Perspektiven für diese Menschen zu schaffen.“

Die vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft in Auftrag gegebene und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit un Entwicklung maßgeblich finanzierte Studie wurde von der IW Consult gemeinsam mit Prof. Dr. Edgar Kreilkamp von der Universität Lüneburg erstellt.


Pressekontakt:

Nicole von Stockert, Pressesprecherin
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Über den BTW

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 4,4 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland gehen direkt auf das Konto des Tourismus, wie eine Studie ergeben hat. Hinter dem BTW stehen große Unternehmen und starke Verbände aus allen Bereichen des Tourismus.