PM 10. März 2005
Berlin - "Die Fifa Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist für das Reiseland Deutschland die Chance schlechthin." Mit dieser Einschätzung warb Klaus Laepple, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), auf der Internationalen Tourismusbörse (Berlin) für einen Schulterschluss zwischen Politik und Reiseindustrie. Wenn beide Seiten für optimale Voraussetzungen sorgten, würden die Bilder von der Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland der Welt als besonders reizvolles, attraktives und gastfreundliches Reiseziel präsentieren. "Die Fußballfans sollen und werden als unsere Urlaubsgäste zurückkommen", sagte Laepple bei der ITB-Pressekonferenz der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).
Dies setze auch voraus, dass die politischen Rahmenbedinugen stimmten. "Die Fußball-WM braucht eine Steilvorlage aus Berlin. Wir müssen die deutsche Bürokratie zurückschrauben, damit sich unsere Gäste wohlfühlen," appellierte Laepple. "Unsere Gäste dürfen nicht vor verschlossenen Türen stehen, wenn sie einkaufen, feiern oder abfliegen wollen," sagte Laepple. Gastfreundschaft bedeute auch, dann für die Gäste da zu sein, wenn sie unseren Service wünschen.
Der BTW-Präsident rief Politiker des Bundes und der Länder auf, zumindest für die Dauer der Fifa-Fußballweltmeisterschaft 2006 Sperrstunden aufzuheben und das Nachtflugverbot zu lockern, sowie das Ladenschlussgesetz abzuschaffen. Laepple forderte ferner: "Die Pläne von einer Kerosinsteuer müssen vom Tisch. Das wäre Gift für Wachstum, Arbeitsplätze und Mobilität."
Der BTW-Präsident wandte sich auch an die Fifa. Der ranghöchste Vertreter der deutschen Reisebranche bedauerte, dass der Weltfußballverband die WM-Eintrittskarten in Deutschland nur über das Internet anbiete. Damit verspielten die WM-Organisatoren die Chance, die größtmögliche Kundengruppe zu erreichen. Deutschland habe das dichteste Reisebüronetz der Welt und eine perfekte Struktur an Reiseveranstaltern. Was fehle, sei ein Ticketkontingent für die Reisebranche. Laepple sagte: "Die Fifa muss uns nur den Ball zuspielen und wir bringen die Tickets an den Mann." Vor allem aber, könnten die Veranstalter damit höchst attraktive Packete schnüren. Laepple: "Die Kombination von WM-Spielen und Reisen wäre optimal, um Deutschland den Deutschen näher zu bringen."